Projekte in Togo

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Informationen über Togo

Togo liegt an der Westküste Afrikas am Golf von Guinea und zählt zu den ärmsten afrikanischen Kleinstaaten. Togo ist ein schmales, lang gestrecktes Land mit einer Süd-Nord-Ausdehnung von 550 km und einer Ost-West-Ausdehnung von 50 bis 120 km.
Von den 7,3 Millionen Einwohner gehören ca. 40% der ethnischen Gruppe Ewe-Adja an, ca. 30% Temba-Kabre und ca.13% Akebou. Insgesamt gibt es 40 ethnische Gruppen. Amtsprache ist Französisch. 50% der Togoer gehören der Naturreligion an, 30% sind Christen (12% Katholiken, 18% Protestanten) und 20% bekennen sich zum muslimischen (sunnitischen) Glauben.

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Etwa 20 % der togoischen Bevölkerung lebt in der Hauptstadt Lome. Togo ist ein tropisches Agrarland. Fast 80 % der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft. Die Hauptausfuhrprodukte sind Kakao, Phosphate, Kaffee und Baumwolle. Zu den Grundnahrungsmitteln zählen Yams, Maniok, Mais, Hirse und Erdnüsse. Im Norden des Landes werden Rinder gezüchtet.
Card image cap In Togo besteht Schulpflicht. Dennoch liegt die Analphabetenrate bei Erwachsenen (15 Jahre und älter) bei 47 Prozent. Während die Alphabetisierungsquote unter Männern bei über 70 Prozent liegt, beträgt sie bei Frauen nur etwa 40 Prozent. Hauptursachen dafür sind Armut und die mangelnde Infrastruktur auf dem Land.
Besonders in ländlichen Gebieten fehlt es an medizinischen Einrichtungen und Medikamenten. Aids ist ein großes Problem.

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Projektpartner

Schwester Delphine Mawuku Gafan aus Lomé ist die Ansprechpartnerin der KINDERHILFE CHILLAN für deren Projekte in Togo. Sie berichtet regelmäßig über die Projektarbeit und weist auf neue Herausforderungen zur Verbesserung der Lebensverhältnisse von Armen hin. Sie ist verantwortlich für die Verwaltung der von der KINDERHILFE CHILLAN zur Verfügung gestellten Mittel und rechenschaftspflichtig über die Verwendung der Gelder. Monika Hoffeld lernte Schwester Delphine im Jahre 1984 kennen, als sie eine Ausbildung zur Blindenlehrerin in Frankreich absolvierte. Sie gehört dem 1962 gegründeten togoischen Orden „Soeurs de Notre Dame de l’Église“ an. Er widmet sich besonders den Behinderten und Kranken und unterhält dafür folgende Einrichtungen:

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  • Blindenschule in Togoville
  • Waisenhaus „Sainte Monique“ in Aného
  • Augenklinik mit Ambulanz „Jean Paul II“ in Lomé, gestiftet von der Christoffel-Blindenmission in Deutschland
  • Ausbildungszentrum für Sehgeschädigte und physiotherapeutisches Behandlungszentrum „Sainte Lucie“ in Lomé, finanziert von italienischen Städten (ein italienischer Missionar erblindete in Togo und engagierte sich für Blinde)
  • Gesundheitszentrum „Sainte Anne“ in Lomé
  • Sozialmedizinisches Zentrum „Monseigneur Joseph Strebler“ in Adamavo/Lomé
Bewusst haben die Schwestern ihre medizinischen Einrichtungen ausschließlich in den Armenvierteln der Hauptstadt Lomé gebaut, da die Bedürftigen keine Mittel haben, um andere im Stadtzentrum gelegene Einrichtungen zu erreichen.
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Aidswaisenhaus „Sainte Monique“ in Aného

Seit 2008 zahlt die KINDERHILFE CHILLAN für die Ausbildung und Verpflegung von 100 Aidswaisen einen monatlichen Zuschuss von 5000 Euro. Die Kinder sind in Pflegefamilien oder Waisenhäusern untergebracht.
Mit finanzieller Unterstützung der saarländischen Landesregierung und Spendengeldern der KINDERHILFE CHILLAN konnte 2009 ein Erweiterungsbau für das „Waisenhaus Sainte Monique“ finanziert werden.

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Ausbildungszentrum für Sehgeschädigte und physiotherapeutisches Behandlungsentrum „Sainte Lucie“ in Lomé

Der Bau des Zentrums zur Ausbildung von Blinden wurde von einer italienischen Spendenorganisation finanziert und bis 2015 monatlich bezuschusst.
Hier werden Sehgeschädigte zu Masseuren, Krankengymnasten, Musikern und Strickerinnen ausgebildet und beschäftigt. Blinde haben in Togo kaum eine Chance auf eine Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeit.

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2015 wurde die Einrichtung in ein physiotherapeutisches Zentrum umgewandelt, in dem fast ausschließlich Sehgeschädigte als Krankengymnasten und Masseure beschäftigt werden.
Card image cap Die KINDERHILFE CHILLAN zahlte für die Ausstattung der Einrichtung einen einmaligen Zuschuss. Die monatlichen Gehälter für die Ausbilder und die dort beschäftigten Physiotherapeuten werden anteilig von der KINDERHILFE CHILLAN getragen.

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Sozialmedizinisches Zentrum „Monseigneur Joseph Strebler“ in Adamavo/Lomé

Seit einigen Jahren haben die Schwester im Armenviertel Adamavo am Rande der Hauptstadt Lomé ein kleines medizinisches Behandlungszentrum betrieben, das aber den Anforderungen der Gesundheitsbehörden nicht mehr entsprach und geschlossen werden sollte.

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Der Orden plante daher ein größeres und bedarfsgerechteres sozialmedizinisches Zentrum das die KINDERHILFE CHILLAN mit einem Zuschuss von 150.000 Euro mitfinanzieren konnte. Am 26. Oktober 2016 wurde das neue Zentrum im Beisein von Monika Hoffeld und Pfarrer Hermann-Ludwig Meiser eingeweiht.
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Card image cap Neben der allgemeinen medizinischen Versorgung wird Schwangeren- und Entbindungsbetreuung angeboten. Die kleine Klinik mit Apotheke ist auch am Wochenende geöffnet. Darüber hinaus sind stationäre Behandlungen möglich.
Im Erdgeschoss sind Betten für Schwangere und Entbindende, Wartesäle, Labors, Apotheke. Im ersten Stock befinden sich 3 Sprechzimmer, 3 Krankenzimmer und Labors. Wegen der guten Ausstattung kommen auch zahlungskräftige Patienten. Es arbeiten 17 Personen dort, u.a. Behinderte.

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Augenklinik mit Ambulanz „Jean Paul II“ in Lomé

Soweit das Spendenaufkommen der KINDERHILFE CHILLAN dies zulässt, begleicht die KINDERHILFE CHILLAN die Kosten für Augenoperationen, wenn ein Patient diese nicht bezahlen kann und daher erblindet. Eine Augenoperation kostet 70.- €. Card image cap

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„Hier ist die Geschichte einer der armen Patienten, die am Grauen Star operiert wurden.
Keti Abia ist eine arme Bäuerin, die in einem Dorf 75 km von der Hauptstadt Lomé entfernt lebt. Seit fünf Jahren litt sie am Grauen Star auf dem rechten Auge. Während dieser Zeit war sie an zu Hause gebunden, weil sie auf dem linken Auge auch kaum etwas sah. Am ersten Tag, an dem wir sie entdeckten, erzählte sie uns, dass eine ihrer Vorfahren sie auf dem rechten Auge blind gemacht habe. Wir erklärten ihr, dass ihre Vorfahren nicht für ihre Blindheit verantwortlich seien. Der Graue Star sei eine Krankheit wie jede andere auch und man müsse sie operieren, damit sie wieder sehen könne. Wir haben sie mehrmals besucht, um ihr verständlich zu machen, was ein Grauer Star ist und um sie zu überzeugen, sich operieren zu lassen. So haben wir sie am 31. Juli in unserer Augenklinik in Lomé am rechten Auge operiert. Am nächsten Morgen nach der Visite des Augenarztes stieß sie einen Schrei aus: „Oh, Doktor, ich kann Sie sehen! Wie haben Sie das gemacht?“ Als ich in den Saal kam, rief sie: „Ooh Schwester, ich sehe Sie! Vielen Dank Ihnen und Allen, die Ihnen geholfen haben, dass ich wieder sehen kann!“ Um ihre Dankbarkeit auszudrücken, versprach sie mir, in der kommenden Saison Mais anzupflanzen. Sie würde mir dann den frischen Mais bringen mit der Bitte, ihn an die Wohltäter weiter zu leiten.“

(aus einer Mail von Schwester Delphine vom 31.08.2012)

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Schulprojekt in Hanguomé

Aufgrund der Auflösung des Vereins „Kinderhilfe Merzig - aidez les enfants“ übernahm die KINDERHILFE CHILLAN 2016 deren Schulprojekt in Hangomé um den Fortbestand der Schulen zu sichern.
Der Merziger Verein hatte in der armen Landgemeinde Hanguomé in der prefecture de Vogan fünf Schulgebäude errichtet, in denen 250 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden. Der Staat übernimmt lediglich die Personalkosten von zwei Lehrern. Vier weitere Lehrkräfte werden von der KINDERHILFE CHILLAN finanziert, um den Kindern eine qualifizierte Schulausbildung zu ermöglichen.
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Beim Informationsbesuch 2016 wurde deutlich, dass viele Kinder ohne ausreichende Ernährung zur Schule kamen. Es wurde daher beschlossen, dreimal wöchentlich eine Schulspeisung zu finanzieren. Darüber hinaus wurde mit Mitteln der KINDERHILFE CHILLAN ein Speisesaal für 300 Kinder gebaut.
Card image cap Der Arzt Michel Kouassi Gafan ist der Häuptling der Gemeinde HANGUOMÈ. Er ist der Bruder von Soeur Delphine und studierte Deutschland. Er ist bemüht, seine ärmlichen Gemeinden in den Trockengebieten Togos weiterzuentwickeln und den Kindern und Jugendlichen eine Schul- und Berufsausbildung zu ermöglichen. Für die Schulen ist der Häuptling verantwortlich. Er verwaltet die Mittel, die von der KINDERHILFE CHILLAN für dieses Projekt zur Verfügung gestellt werden und gibt Rechenschaft über deren Verwendung.

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Blindenschule in Togoville

Unsere Projektleiterin in Togo, die Ordensschwester Soeur Delphine Gafan, studierte Blindenpädagogik in Frankreich, da in Togoville eine neue Blindenschule eröffnet werden sollte und Fachpersonal benötigt wurde. Die ehemalige Blindenlehrerin Monika Hoffeld lernte Soeur Delphine 1982 in Frankreich kennen und besuchte 1984 die Blindenschule in Togoville, deren Bau u. a. vom deutschen katholischen Blindenwerk e.V. mitfinanziert wurde. Der Name der Blindenschule ist Kékélinéwa (= es werde Licht).
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Sie wurde auf Initiative eines in Togo erblindeten italienischen Missionars von Italien aus unterstützt. Diese Hilfe wurde 2017 eingestellt. Die Diözese von Aneho übernahm die Blindenschule, hatte aber nicht die nötigen Mittel zum Erhalt der Bildungseinrichtung. Die Schule drohte geschlossen zu werden. KINDERHILFE CHILLAN beschloss daher 2018, das Schulgeld und die Unterbringung der einundvierzig blinden Schüler*innen für ein Schuljahr in Höhe von insgesamt 20.500,- € zu finanzieren. Die Schüler*innen kommen aus ganz Togo und aus der benachbarten Republik Benin. Sie besuchen die Blindenschule in Togoville oder werden im gemeinsamen Unterricht im Collège und Gymnasium mit Sehenden integrativ beschult. Die Schüler*innen sind zwischen 7 und 24 Jahre alt. Von staatlicher Seite bekommen sie keine Unterstützung.

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